Warum man New Work nicht einführen kann, sondern es leben muss
„Zu welchem Thema musst du denn recherchieren?“, fragte meine Mutter, als ich wieder vor meinem Laptop saß und tippte, tippte, tippte. „Das New Work Mindset. Also die Einstellung, die man braucht, um in der neuen Arbeitswelt zu bestehen.“ … Fragezeichen in ihren Augen. „Das ist die neue Arbeitswelt. Arbeiten von wo immer man möchte, flexible Zeiten, Eigenverantwortung usw.“ Sie nahm ihr Handy und knipste ein Foto von mir: Auf dem Bett sitzend, mit Laptop auf dem Schoß und Haferkeksen in der Hand. „Okay ich schicke dir das Foto, hier hast du die neue Arbeitswelt!“ „Und den Beweis, dass ich die erste Home-Office-Regel breche: Nicht im Bett arbeiten.“
New Work ist das, was wir bei HR24 leben und nun möchten wir Ihnen unser Mindset dazu nahe bringen und zeigen, dass jeder in seinem Unternehmen etwas von der neuen Arbeitswelt lernen kann.
Das New Work Mindset und der Wandel der Unternehmenskulturen
New Work wäre nicht New, wenn man nicht all die Muster die in Unternehmen vorherrschen, infrage stellt. Ob Hierarchien, Aufgabenverteilungen oder die Art der Führung: Möglichst viel kommt auf den Prüfstand. Genau solche hinterfragenden Mindsets sind nötig, um die Unternehmenskultur weiter Richtung New Work zu steuern.
„Der Chef sagt, wir machen jetzt New Work.“ „Okay, cool.“
So einfach wie New Work klingt, ist es nicht. Es gibt kein Patentrezept, mit dem jedes Unternehmen sich mal eben komplett neu erfinden kann. Anstatt eine neue Unternehmenskultur von oben herab einzuführen, geht es darum, die Werte und das New Work Mindset zu verstehen, zu kommunizieren und natürlich zu leben. Dazu gehört unter anderem, Arbeitsprozesse zu verändern. Genauso wie für mehr Offenheit und Eigenverantwortung unter den Mitarbeitern zu sorgen. Nur so wird sich die Kultur innerhalb eines Unternehmens nachhaltig und für alle Beteiligten positiv verändern lassen, denn Kultur ist das Ergebnis der gelebten Realität Ihres Unternehmens.
Wir alle haben Angst, Fehler zu machen. Diese sind in den meisten Unternehmen aus Angst vor negativen Konsequenzen für die eigene Person zu vermeiden. Passt nicht zu dem „Aus Fehlern lernt man!“, was uns früher beigebracht wurde. In der neuen Arbeitswelt tritt genau diese Art zu denken wieder in Kraft: Fehler sind da, um zu lernen. Sie zeigen dir, wie es nicht geht. Sie werden auf jeden Fall Fehler machen, wenn Sie etwas Neues probieren. Wenn Sie als Führungskraft ihren Mitarbeitern genau das vermitteln, werden sie mutiger Neues ausprobieren. Sonst wird nur das gemacht, was ich in der Vergangenheit ohne Fehler funktioniert hat. Klingt nicht New, oder?
Die Umstellung auf New Work birgt einige Herausforderungen
Natürlich darf man neben der schönen neuen Arbeitswelt nicht aus dem Auge verlieren, dass es sich hier um Unternehmen handelt. Auf einer Seite sollen alte Arbeitsweisen überdacht werden, andererseits muss wie schon jetzt einfach gute Arbeit abgeliefert und Gewinn erwirtschaftet werden.
Aber genau hier liegt die Chance: Zwischen diesen beiden Punkten muss die eigene Identität des Unternehmens gebildet werden und dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sodass sich jedes Unternehmen New Work so zusammenstellen kann, wie es am besten passt. Wie geht man das nun am besten an?
Im Zusammenhang mit mehr Eigenverantwortung für die Mitarbeiter steht eine andere Art der Unterstützung durch Führungskräfte. Wenn beide Seiten gut aufeinander eingespielt sind, kommt es nicht mehr auf Anweisungen von oben an. Der Chef fungiert viel mehr wie ein Mentor oder Coach, der den Mitarbeiter bei der Suche nach eigenen Lösungen hilft – auf Augenhöhe. Wenn Mitarbeiter und Führungskraft dies umsetzen, bringt es für beide Seiten nur Vorteile: Der Mitarbeiter erfährt durch mehr Verantwortung Wertschätzung und ergreift Eigeninitiative, wodurch die Führungskraft sich mehr auf andere Aufgaben konzentrieren kann.
Hierfür ist die Voraussetzung auch eine gute Unternehmenskultur, das richtige New Work Mindset, in der alle sich wohlfühlen, damit eine harmonische Zusammenarbeit funktionieren kann. Die Führungskraft muss dafür nämlich die Stärken und Bedürfnisse der Mitarbeiter kennen, um diese zu fördern.
Nachdem die Führungskraft seinen Mitarbeitern nun mehr Eigenverantwortung eingeräumt hat, kommen wir nun dazu, was denn New Work für Mitarbeiter bedeuten kann. Größen der neuen Arbeitswelt wie Elon Musk sind dafür, Mitarbeiter mit weniger Rahmenbedingungen wie Finanzen oder ständigen Präsentationen zu beschäftigen, sondern das eigene Produkt oder die Dienstleistung zu perfektionieren! In Verbindung mit Kunden und der Führungskraft soll ständig Platz für Feedback und somit für Verbesserungen in der eignen Arbeit sein – agiles Arbeiten eben!
Wie erreichen Mitarbeiter das New Work Mindset?
Eine weitere Möglichkeit zur Umsetzung von New Work Methoden sind regelmäßige und häufige Feedbackgespräche mit ihren Mitarbeitern, aber richtig muss es sein. Standard Floskeln haben hier ausgedient und der Schwerpunkt ist individuell auf ihren Mitarbeiter zu legen. Was hat ihr Mitarbeiter als besonders positiv erlebt? Was könnte besser laufen? Gibt es neue Bereiche, in den er oder sie sich konzentrieren möchte? Weiterentwicklung und gemeinsame Ziele stehen ganz klar im Vordergrund, denn das ist besonders motivierend für alle, beugt Orientierungslosigkeit vor und bringt die gemeinsame Arbeit am nachhaltigsten voran.
Die Soft Skills, die Sie und Ihre Mitarbeiter in der Umsetzung der neuen Arbeitsweise lernen, sind unglaublich wertvoll. Bekommt ein Mitarbeiter mehr Eigenverantwortung, Freiheit und Chancen zur Selbstverwirklichung sind dass alles Chancen für großes Wachstum. Als Führungskraft oder Mitarbeiter lernen Sie im Prozess der Umstellung der Arbeitsweisen immer dazu und wachsen als Unternehmen zusammen. Die Umstellung kann nur zusammen funktionieren und die jeweilige Umsetzung von New Work ist so individuell wie die Menschen, die das Unternehmen ausmachen.
Was muss denn jetzt alles „NEW“ sein?
Homeoffice oder nicht Homeoffice, das ist hier die Frage. Corona hat für viele diese Frage beantwortet, natürlich kann man nicht jede Arbeit nach Hause verlegen. Also ist auch bei diesem Punkt keine eindeutige Antwort möglich. Wenn Sie als Führungskraft die Potenziale der digitalen Möglichkeiten von heute erkennen und sich die Vorteile für ihre Mitarbeiter anschauen, ist das definitiv eine Überlegung wert. Auch für diese Entscheidung sollten Sie ihre Mitarbeiter einbeziehen, denn die Arbeit von Zuhause ist ganz klar Typ Sache. Nicht jeder wird Arbeit und Freizeit strickt Zuhause trennen und das ist auch vollkommen in Ordnung – solange beide Seiten damit zufrieden sind. Der Mitarbeiter darf dadurch nicht unter Dauerstrom stehen.
Ein großer Vorteil des Homeoffice ist, dass jeder seine Arbeitszeit auf den eigenen Rhythmus anpassen kann, denn jeder braucht unterschiedlich viel Ruhe zu verschiedenen Zeiten. Das macht auf lange Sicht einen gesundheitlichen sowie psychischen Unterschied, der sich auch in der getanen Arbeit spiegelt.
Soziale Kontakte wie im Büro sind natürlich ein anderes Thema, schauen Sie hier am besten wie Sie für Austausch unter Ihren Mitarbeitern sorgen können. Eine Möglichkeit können wöchentliche Treffen oder gemeinsames Mittagessen vor der Webcam sein. Hier darf man bitte auch über das Leben zu Hause reden! Wie geht es Ihren Mitarbeitern zu Hause, wenn die Kinder da sind? Oder wenn jemand alleine lebt? Stichwort Interesse und Wertschätzung.
Ein guter Mittelweg können hier Hybridmodelle sein. Vielleicht fangen Sie mit zweimal Homeoffice pro Woche an und steigern sich. Oder sie bleiben dabei, wenn alle zufrieden sind. Auch hier muss ich sich eine Balance einstellen, die Sie am besten durch Ausprobieren finden. Arbeitsweisen von New Work müssen Ihr Unternehmen nicht von heute auf morgen umwerfen, die Entwicklung und das Mindset brauchen Zeit.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? New Work aber alte Strukturen?
Wenn Sie sich für neue Dinge wie Remote Working oder eine freie Zeiteinteilung entscheiden, ist das ein guter Schritt in Richtung New Work. Sie vermitteln Ihren Mitarbeitern, dass sie Sie schätzen und für verantwortungsbewusst halten. Kritische Stimmen werden immer wieder laut mit „Nicht alle Mitarbeiter können mit der Verantwortung umgehen!“, aber damit zeigt sich viel mehr die selbsterfüllende Prophezeiung: Menschen, die keine Verantwortung übertragen bekommen, zeigen nur, dass sie ohne Eigenverantwortung arbeiten können. Wenn Sie Ihre Mitarbeiter weniger bevormunden, haben diese die Chance, Eigenverantwortung zu lernen und Ihr Unternehmen genau damit weiterzubringen und Ihnen als Führungskraft mehr Zeit für Eigenes einzuräumen!
Wie sie sehen, geben wir kein Patentrezept für die neue Arbeitswelt vor. Es gibt viele verschiedene Bausteine und jedes Unternehmen muss es individuell auf sich anpassen. Es ist nichts, was irgendwann „fertig“ ist, vielmehr ist New Work ein „Work in Progress“. Eine Momentaufnahme. Sie werden Fehler machen: Machen Sie sie also so schnell wie möglich, damit sie es auch möglichst schnell richtig machen können!
Was bedeutet das nun für Ihr Unternehmen?
Vielleicht viel, vielleicht wenig. Wie fühlt sich Ihre Unternehmenskultur an und wie zufrieden sind die Mitarbeiter? Fühlen sie sich erfolgreich oder werden sie abgehängt? Sind Hierarchien nötig, so wie sie sind oder kann man einzelnen Mitarbeitern mehr Verantwortung übertragen? Die Liste ist unendlich. Genau wie die Felder, in denen New Work wirken kann, genau genommen in allen Bereichen des HR Lifecycles. Gerne helfen wir Ihnen, Entwicklungspotentiale zu erkennen und Sie von den Vorteilen des New Work Mindsets teilhaben zu lassen! Ob Neuaufstellengen von Teams, Workshops oder Coachings, wir sind an Ihrer Seite. In unserer ValueProfilePlus-Flatrate bieten wir Ihnen alles, was Sie zum Durchstarten benötigen! Gerne können Sie uns über ‚Fragen kostet nix‘ erreichen.