Wenn Sie an Ihren Arbeitsalltag denken, wie viel Zeit verbringen Sie im Unternehmen mit Feedback? Wie viele Beteiligte geben sich regelmäßig Feedback? Stimmt man sich überhaupt mit Feedback ab?
In den meisten Fällen bleibt die Kommunikation lediglich fachlich. Hier ist Feedback auch einfach und wird automatisch, zum Teil über Systeme, gegeben. Beispielsweise wenn die Qualität oder Quantität nicht stimmt, kommt es zur Reklamation. Der soziale Aspekt von Rückmeldung wird allzu oft außen vor gelassen. Dabei können Feedbacks aktiv zur Verbesserung des Betriebsklimas beitragen, Zusammenarbeit erleichtern und zukünftigen Missverständnissen vorbeugen. Nicht zu vergessen: Stress reduzieren und Produktivität erhöhen. Klingt gut, oder? Was Feedback überhaupt bedeutet, welche Arten es gibt und wie unsere besondere Vorgehensweise dabei ist, erfahren Sie hier!
Sie möchten eine Feedback Kultur in Ihrem Unternehmen etablieren? Hier finden Sie unsere Unterstützung!
Was bedeutet Feedback?
Ganz einfach gesagt: Rückmeldung geben. Über die Arbeit, das Verhalten … Rückmeldungen kann man zu allem geben und erhalten. Wenn Ihr Gegenüber Ihnen sagt, wie er über Sie denkt, Sie erlebt, Ihre Arbeit einschätzt – ist das Feedback. Hierin stecken die beiden Rollen Feedbacknehmer, der das Feedback über sich erhält, und den Feedbackgeber, welcher seine Perspektive als Feedback äußert.
Wichtig hierzu: Rückmeldung darf nicht als Vorwurf oder Provokation formuliert oder verstanden werden. Es ist im Kern lediglich eine Information, keine Handlungsaufforderung.
Wofür ist Feedback gut?
Es gibt eine Vielzahl an Vorteilen. Um nur ein Paar zu nennen: Erkennen von unbewusstem Verhalten, Motivation, Lernanstoß, Wertschätzung und noch viel mehr. Da bei Betroffenen (Feedbackgebern) ein Bedürfnis nach Feedback oft nach weniger gut gelaufenen Situationen entsteht, kann hierdurch auch eine unmittelbare Verbesserung erzielt werden, wenn sich der Feedbacknehmer darauf einlässt. Der Feedbackgeber kann sich Luft machen und der Feedbacknehmer kann für die Zukunft lernen. Wie immer macht hier der Ton die Musik, weshalb man Feedback, damit es gut wirkt, kultivieren muss.
Welche Arten von Feedback halten wir für sinnvoll?
„Was meinst du, wie lief unsere Zusammenarbeit?“ Mal eben eine Frage an die Kollegin, um Ihre Meinung zu dem letzten Projekt einzuholen. Ganz so einfach ist das nicht. Wir unterscheiden zwischen verschiedenen Arten des Feedbacks, die alle ihre spezifischen Eigenschaften, Vor- und Nachteile mit sich bringen. In unserem Kontext handelt es sich um das überfachliche Feedback, also um die zwischenmenschlichen Wahrnehmungen und Wertschätzung, ohne dabei die Kritikfähigkeit zu verlieren.
Feedbacks in strukturierten Projekten werden meist anonym abgegeben, um kein ’schauspielern‘ zu provozieren. Erst wenn eine gute Feedbackkultur etabliert ist, besteht die Möglichkeit zum offenen Feedback. Wird dies zu früh versucht, endet dies meist in gefärbten Rückmeldungen, welche entweder ‚aufhübschen‘ oder ‚abstrafen‘. Um bei anonymen Feedbacks dennoch ein klärendes Gespräch führen zu können, ist es sinnvoll, einen neutralen Externen einzuschalten. So erreicht man zum Beispiel über Online-Fragebögen erhobenes Feedback zu qualifizieren, ohne dass sich die Feedbackgeber zu erkennen geben müssen. Dies schafft Vertrauen und erhöht die Bereitschaft, offenes und ehrliches Feedback zu geben.
Fremdbild
Der Blick aus 90°, 180°, 270° und 360°
Je nachdem, wie viele unterschiedliche Parteien am Feedback beteiligt sind, erhalten Sie eine mehr ganzheitliche Rückmeldung oder stärker subjektive Feedbacks aus kleineren Kreisen.
Die kleinste Version bildet das 90° Feedback, bei dem 2 Parteien teilnehmen. Mitarbeiter und Führungskraft oder Führungskraft und Vorgesetzter füllen dazu gegenseitig denselben Feedback-Fragebogen aus. Bei dieser 1:1 Beziehung dient der Fragebogen der Strukturierung, denn eine Anonymisierung ist natürlich nicht möglich. Der Effekt ist, dass Gleichheit geschaffen wird, was bei offenen Gesprächen meist nicht so einfach funktioniert. Eine zweite (häufiger angewendete) Ausprägung ist, dass mehrere Mitarbeiter die Führungskraft beurteilen.
Mit dem 180° Feedback werden Führungskräfte von jeweils einer Partei über und unter ihnen beurteilt. Ein Vorgesetzter sowie die unterstehenden Mitarbeiter geben hierfür ein Feedback an die Führungskraft ab. Dabei können es die direkten Mitarbeiter aber auch Beschäftigte aus anderen Bereichen, welche indirekt mit der Führungskraft zu tun haben, sein.
Bei dem 270° Feedback ist zusätzlich zu Vorgesetztem und Mitarbeitern der Führungskraft noch eine weitere Partei dabei: die anderen Führungskräfte auf gleicher Ebene. Hier gibt es also 3 Parteien als Feedbackgeber für einen Feedbacknehmer.
Die meisten Beteiligten gibt es beim 360° Feedback. Zu all den bisher genannten Feedbackgebern kommen hier noch externe Partner, Kunden und/oder Lieferanten hinzu. Es geben also alle Menschen Feedback, die mit dem Feedbacknehmer zu tun haben. Die Zahl an Parteien von Feedbackgebern ist hier nicht genau definiert.
Selbstbild
Der Blick aus dem Zentrum
In den oben genannten Methoden erhält der Feedbacknehmer Rückmeldungen als Fremdbild. Dies bedeutet, dass er keine Selbsteinschätzung vornimmt, sondern die subjektive Einschätzung seiner Mitmenschen bekommt. Wir halten es für sehr wertvoll, wenn der Feedbacknehmer ein Selbstbild mit der gleichen Methode macht, bevor er das Fremdbild erhält. Dies hilft ihm, seine aktuelle Selbstwahrnehmung mit denen der Feedbackgeber klarer übereinanderzulegen und zu verstehen. Mehr zu dem Selbst- und Fremdbild können Sie hier lesen.
Online Assessment
Der neutrale Blick
Unser Online Assessment ValueProfilePlus bildet valide, reliabel und objektiv die Kompetenzen und Präferenzen einer Person in 12 Handlungsfeldern verlässlich ab. Zusätzlich setzen wir die BIG-FIVE ein, welche die wichtigsten Persönlichkeitsmerkmale erfassen. Es handelt sich hierbei um eine objektive Momentaufnahme, die Unbewusstes in den Vordergrund bringt und bei der Selbsterkenntnis hilft. Neben den wissenschaftlichen Durchführungen können mit unseren dafür entwickelten Modulen auch Selbst- und Fremdbild in beiden Verfahren Methoden-konform erfasst werden. Eine Klarheit, welche in der geringen Zeit für die Erhebung anders nicht zu erreichen ist.
Wünsch dir was!
Die Anforderung als Krönung des Feedbacks
Mit dem Modul zur Anforderungsdefinition von ValueProfilePlus haben Sie die Möglichkeit, Ihre Erwartungen an den Feedbacknehmer im gleichen Verfahren zu definieren, wie dies durch Selbstbild, Fremdbild und Online Assessment generiert wird. Feedbackgeber erhalten hierüber die Möglichkeit, nicht nur Feedback als Status quo zu geben, sondern dem Feedbacknehmer auch mitzuteilen, wie er es ‚richtig‘ machen kann. Nachdem Ihr Feedbacknehmer nun die Durchführung des Online Assessments absolviert hat, können seine Ergebnisse mit dieser Anforderung automatisiert gematcht werden! Daraus erkennen Sie, ob es Abweichungen zwischen Ihrer Anforderung und der Realität gibt und wenn, wie groß und in welche Richtung diese Unterschiede gehen. Hiermit bietet sich also ein Feedback, welches gleichzeitig die gewünschte Entwicklung perfekt abbildet.
Die Erde ist keine Scheibe
Aus der 360° Scheibe wird eine Kugel
Fügt man alle aufgezeigten Komponenten, über die Feedbacks gewonnen werden können, zu einem Bild zusammen, so steht der Feedbacknehmer mit seinem Selbstbild im Zentrum. Um ihn herum finden sich alle Menschen, welche mit ihm zu tun haben, von 90° bis 360°. Am Südpol stützt die Anforderungsdefinition und am Nordpol leuchtet das Online Assessment wie der Polarstern. Mit diesem Bild vor Augen hoffen wir, dass wir die Welt des Feedbacks gemeinsam mit Ihnen in eine neue Sphäre, ins Dreidimensionale heben werden.
Warum setzen wir auf diese Methoden?
Vielleicht erscheint diese Art, Feedback zu erfassen, im ersten Moment aufwendig oder gar umständlich. Welche Vorteile aber diese methodenkonforme Art der Erfassung hat, ist klar: Die Feedbacks erfolgen so von allen Beteiligten des Prozesses nach dem gleichen Schema. Somit kann man diese einfach gruppieren, vergleichen, gegenüberstellen usw. und muss nicht mit vagen Aussagen jonglieren, sondern zielt auf genaue Aussagen ab. Oder auch: Wenn die Menge an Feedbacks, Meinungen, Empfindungen wie ein Labyrinth erscheinen, ist diese methodische Vorgehensweise, auch als Psychometrie bekannt, der rote Faden, der den Weg weist.
Sparen Sie nicht am Feedback
Erst qualitatives Feedback in ausreichender Quantität bringt die wertvollen Effekte
Ob es das kurze „Danke“ ist, welches übrigens zu den wirksamsten Feedbacks im direkten Kontext gehört, weil es zeitnah situationsbezogen ausgesprochen ist und wenn authentisch ausgesprochen, extrem wertschätzend ist, oder ob es das sphärische Feedback mit allen Komponenten im strukturierten Projekt ist, nur qualitativ hochwertiges Feedback wird die gewünschten Effekte auslösen. Optimieren Sie das Betriebsklima und damit Ihr Employer Branding. Halten Sie wertvolle Mitarbeiter und Führungskräfte, indem Sie die Fluktuation senken, steigern Sie die Produktivität und Qualität durch Achtsamkeit und Transparenz. Richtig durchgeführt, mit unseren Methoden und Digitalisierungen, wird der Effekt den Aufwand nachhaltig übertreffen.
Wir helfen Ihnen,eine gesunde Feedback Kultur im Unternehmen zu etablieren! Hier finden Sie unsere Angebote! Wir freuen uns auf Sie!